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Zwerchfellbruch

hernienzentrum Dr.Med.Enrico Pöschmann
hernienzentrum 8-Dez. 2022

Schluckbeschwerden und Sodbrennen können auf einen Zwerchfellbruch hinweisen. Wie dieser behandelt wird, sollten ein Magen-Darm-Spezialist und ein geübter Chirurg am besten im Team entscheiden.

Symptome eines Zwerchfellbruch

Leiden Sie an saurem Aufstossen, Luftnot nach dem Essen oder einem unklaren Druckgefühl im Bauchbereich? Eine Ursache hierfür kann der sogenannte Zwerchfellbruch oder die Zwerchfellhernie sein. Diese wird oft begleitet von Schluckbeschwerden, de gehäuft bei trockenen Speisen wie Brot oder Fleisch auftreten. Der Patient muss während des Essens mehr trinken, um die Nahrung überhaupt richtig schlucken zu können. Der Speichel kann schaumig oder zäh werden und das Essen kann einem wieder hochkommen. Im schlimmsten Fall treten Schmerzen im Brustbereich auf, die bis in den Rücken ausstrahlen können.

Was passiert genau bei einem Zwerchfellbruch?

Das Zwerchfell hat die Funktion einer Trennwand zwischen dem Brust- und dem Bauchraum. Die Speiseröhre transportiert unsere Nahrung in den Magen und verläuft senkrecht durch das Zwerchfell. Die Öffnung im Zwerchfell ist bei einem Zwerchfellbruch vergrössert, so dass sich Teile des Magens vorübergehend oder sogar dauerhaft durch die Lücke in Richtung des Brustkorbs drücken können. Die schlimmste Form ist der sogenannte Upside-Down-Stomach, bei dem sich der gesamte Magen vom Bauch- in den Brustraum verlagert.

Ursachen für einen Zwerchfellbruch

Die Ursache für eine Hiatushernie oder einen Zwerchfellbruch können eine chronische Bindegewebsschwäche sein oder aber auch Gewichtsschwankungen, insbesondere starke Gewichtszunahmen. Ebenfalls chronische Bindegewebserkrankungen wie beispielsweise Rheuma, chronisches Husten oder Schwangerschaften können Auslöser eines Zwerchfellbruches sein. Im Alter treten Zwerchfellbrüche häufiger auf. Sie können aber ebenso bei jungen Patienten vorkommen. Meist ist es ein Magen-Darm-Spezialist, der die Diagnose bei einer Magenspiegelung stellt. Dabei kann er den Bruch mit einer Kamera begutachten und einschätzen, ob das Zurücklaufen der Säure vom Magen in die Speiseröhre zu einer chronischen Veränderung geführt hat. Lässt man dies unbehandelt, kann es im allerschlimmsten Fall über viele Jahre hinweg zu einer Veränderung der Zellen der Speiseröhre und zu Krebs kommen.

Beratung bei einem Chirurgen

Die genaue Größe des Bruches ist durch den Magen-Darm-Spezialisten meistens nicht sicher einzuschätzen, so dass im Rahmen einer entsprechenden Untersuchung beim Chirurgen zur Planung des weiteren Vorgehens häufig noch eine Computertomographie mit einem sogenannten Valsalva-Manöver erforderlich ist. Hierfür wird der Patient in einer schmalen Röhre mit einer entsprechenden Röntgenuntersuchung durchleuchtet und muss während der Untersuchung Nase und Mund verschliessen und massiv pressen. Dies simuliert den Überdruck im Bauch und lässt den Chirurgen das genaue Ausmass des Bruches erkennen. Je nach Symptom und Größe des Bruches wird zunächst versucht, die Beschwerden, die durch die zurückweichenden Säure aus dem Magen verursacht werden, medikamentös zu beheben. Die Säureproduktion wird durch Medikamente blockiert, worauf die Schleimhautreizung zurückgeht. Nützt dies zu wenig, weil nicht tolerierbare Nebenwirkungen auftreten oder sich die Symptome verschlimmern, muss über eine operative Lösung nachgedacht werden.

Operative Behandlung eines Zwerchfellbruches

Eine Operation hat zum Ziel, die übergrosse Lücke im Zwerchfell zu verschliessen. In der Regel wird dies minimal-invasiv mittels laparoskopischer Operation (Bauchspiegelung) oder unter Zuhilfenahme eines Operationsroboters durchgeführt. Die Anteile des Magens, die in den Brustkorb gerutscht sind, werden zurück in den Bauchraum bewegt und die Lücke im Zwerchfell wird durch verschiedene Techniken verschlossen. Hierbei ist es vorzuziehen, dass man einen biologischen Verschluss anstrebt, bei dem man die Muskelschleifen im Zwerchfell wiedervereint und damit eine natürliche Stabilität erreicht. Gegebenenfalls kann man diese Situation auch durch ein auflösbares Kunststoffnetz vorübergehend sichern, welches keine dauerhaften Probleme verursacht. Manchmal ist es auch erforderlich, eine Manschette aus dem Magen selbst zu bilden, die um den Magen herum gelegt wird und somit ein Zurückweichen in den Brustkorb verhindern soll.

Mögliche Komplikationen

Es gibt verschiedene Operationsmethoden, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Nach der Operation ist mit einer leichten Schwellung in diesem Bereich und leichten Störungen der Nahrungsaufnahme zu rechnen, die jedoch rasch abklingen sollten. Im besten Falle ist die gesamte Beschwerdesymptomatik von vor der Operation rasch behoben. Insbesondere bei großen Brüchen und notwendigen Operationen mit einer Manschetten-Technik gibt es jedoch auch Rezidive. Das heisst, dass wieder ein Bruch entstehen kann, den man unter Umständen nochmals operieren muss. Es ist auch möglich, dass die Einengung zu stark erfolgt, sodass es bleibende Störungen bei der Nahrungsaufnahme und Schluckstörungen gibt, die man ebenfalls wieder durch einen operativen Eingriff beheben muss. Insofern ist ein operativer Eingriff sorgfältig abzuwägen. Eine gute Beratung durch einen erfahrenen Chirurgen in Absprache mit einem Magen-Darm-Spezialisten ist von grosser Wichtigkeit. Dabei sollten die Vor- und Nachteile gemeinsam mit dem Patienten ausführlich thematisiert und besprochen werden. Haben Sie Beschwerden, die auf einen Zwerchfellbruch hinweisen? Vereinbaren Sie einen Beratungstermin im Hernienzentrum Schweiz.

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