Ursachen für Leistenschmerzen
Gerade Männer, die intensiv Sport treiben oder sogar eine Sportart professionell ausüben, klagen immer wieder über Leistenschmerzen. Der stechende, brennende Schmerz in der Leiste tritt meistens bei körperlicher Belastung auf. Wichtig ist, vor einer Behandlung die Ursachen für die Schmerzen zu finden, so dass dann ein gezieltes Behandlungsprogramm von einem Team von Ärzten und Therapeuten erstellt und ausgeführt werden kann.
Die Sportlerleiste – Was sind mögliche Ursachen?
Der Begriff Sportleiste beschreibt Schmerzen im Bereich der Leistenregion, die insbesondere bei sportlich aktiven Menschen häufig nach sportlicher Betätigung auftreten. Die treten in den meisten Fällen nicht nur akut auf, sondern zeigen oft einen chronischen Verlauf. Häufiger tritt die Sportlerleiste aufgrund von anatomischen Unterschieden beim Mann auf. Sie kann jedoch auch bei Frauen vorkommen. Vor jedem Behandlungsversuch sollte vom Arzt genau geklärt werden, was die Ursache für den Schmerz ist, so dass gezielt daraufhin behandelt werden kann. Ohne klare Diagnose ist es schwierig, die richtige Therapie zu verordnen.
Mögliche Ursachen für Leistenschmerzen
Die Gründe für die Schmerzen in der Leistengegend, die oft bis in den Oberschenkel ausstrahlen, können vielfältig sein. Im ersten Schritt sollte der Arzt akute Verletzungen, wie einen möglichen Muskelfaserriss oder eine momentane Überbeanspruchung wie sie zum Beispiel beim Marathon auftritt, ausschliessen. Treten über längere Zeit bei mässiger, sportlicher Betätigung immer wieder Schmerzen im Bereich der Leiste auf, sollten weitere Untersuchungen folgen. Oft können muskuläre Probleme im Bereich der Leiste oder der Hüfte der Schmerzauslöser sein. Wenn aufgrund von verkürzten Muskeln im Bereich des Oberschenkels und der Hüfte eine Überspannung auftritt, löst dies bei sportlicher Betätigung wiederholt einen Schmerzreiz aus. In diesem Fall kommt es auch vor, dass beim Muskelansatz am Knochen schmerzhafte Entzündungen entstehen. Ebenfalls kann der Ansatz des Bandes am Knochen gereizt sein und sich durch sSchmerzhafte Symptome äussern.
Unentdeckter Leistenbruch
Chronische Leistenschmerzen können auch durch kleine Leistenbrüche verursacht werden, die von aussen gar nicht sichtbar sind. Ein Spezialfall, der bei Männern auftreten kann, ist das sogenannte Samenstrang-Lipom. Es handelt sich dabei um ein Geschwulst aus Fettgewebe, das sich im Leistenkanal bildet und ähnliche Beschwerden wie ein Leistenbruch verursacht, jedoch nicht als solcher nach aussen tritt. Gerade bei Belastung oder Überspannung der angrenzenden Muskelgruppen kann es beim Samenstrang-Lipom zur chronischen Reizung der Nerven führen, was erneut Schmerzen auslöst, die jenen eines Leistenbruchs recht ähnlich sind.
Welche Untersuchungen sind bei einer Sportlerleiste nötig?
Nebst den regulären klinischen Untersuchungen werden erfolgreich Ultraschall-Untersuchungen eingesetzt. Mit Hilfe des Ultraschalls können mögliche Entzündungen im Bereich von Knochen, Haut und den Muskel-Ansätzen festgestellt werden. Ebenfalls ist auf dem Ultraschall-Monitor erkennbar, ob ein Leistenbruch vorliegt oder ein Samenstrang-Lipom vorhanden ist. In gegebenem Fall können auch Untersuchungen mit GMC oder CT nötig sein. Diese werden jedoch nur als Ergänzung beigezogen.
Mögliche Behandlungsmethoden bei einer Sportlerleiste
Die gewählte Behandlungsmethode richtet sich immer nach der erstellten Diagnose und der Erkrankung. Eine physiotherapeutische Behandlung bildet oft eine gute Basis. Neben der manuellen Behandlung durch den Physiotherapeuten helfen auch gezielte Massagen und Dehnungsübungen. Ergänzend kann auch Akupunktur eingesetzt werden. Führt dies alles nicht zum Erfolg kann bei Ansatzentzündungen der Muskeln oder des Leistenbandes eine Infiltration, also eine Spritzen-Behandlung, zum Beispiel mit Eigenblut (ACP / PHP) gemacht werden. Dies bringt häufig eine deutliche Linderung mit sich. Eine Infiltration mit Cortison kann ebenfalls rasche Bessergun bringen. Sie ist jedoch umstritten und birgt die Gefahr von zweiseitigen Rissen im Bereich der Sehnen oder Muskeln mit sich. Wenn all diese Verfahren keine Verbesserung der Erkrankung erzielen können, muss gegebenenfalls auch über ein operatives Vorgehen diskutiert werden.
Vorgehen bei Samenstrang-Lipomen oder kleinen Leistenbrüchen
Samenstrang-Lipome oder kleine Leistenbrüche werden, meist möglich auf Grund der geringen Grösse, mit der sogenannten Minimal Repair-Technik versorgt. Dabei wird nur ein kleiner Schnitt gemacht und man kann die Lücke beim Leistenbruch ohne Implantation von Fremdmaterialien schliessen. Vorhandene Samenstrang-Lipome werden entfernt und nach einer kurzen Erholungsphase kann mit einer gezielten Trainingstherapie gearbeitet werden.
Individuelle Behandlungsmöglichkeiten für die Sportlerleiste
Eine weitere chirurgische Möglichkeit zur Behandlung der Sportlerleiste ist das Ablösen und Versetzen von einzelnen Muskeln- oder Sehnen-Bündeln. Durch die versetzten Ansatzpunkte lässt sich die Spannung deutlich reduzieren und die Leiste wird entlastet. Da es sich in solchen Fällen um individuelle Probleme handelt, ist es immer nötig, zusammen mit dem Patienten die Auswertungen der Untersuchung anzuschauen und die verschiedenen Behandlungsmethoden zu prüfen.
Sportpausen bei Sportlerleiste
Die Länge der Pause vom Sport oder dem Training richtet sich meist nach der Behandlungsart. Ziel ist es, dass der Patient wieder uneingeschränkt und schmerzfrei Sport treiben kann. Dabei soll die Belastung durch chronische Schmerzen sowie die Gefahr von Langzeitschäden oder Spätfolgen ausgeschlossen werden. Leiden Sie regelmässig unter Schmerzen in der Leistengegend? Melden Sie sich beim Hernienzentrum für einen zeitnahen Untersuchungstermin.
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