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Netzfreie Verfahren

Netzfreie Verfahren werden heute hauptsächlich bei sehr kleinen Brüchen oder bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt. Sie gehen mit einem etwas erhöhten Rezidivrisiko einher und verlangen nach der Operation eine 4- bis 6-wöchige Schonzeit. Dafür verbleibt kein Fremdmaterial im Körper, das Irritationen oder Infektionen auslösen könnte.

Operation nach Shouldice

Die Operation nach Shouldice ist ein Operationsverfahren, bei dem die Bruchlücke der Hernie mit körpereigenem Gewebe verschlossen wird und die ohne ein künstliches Netz auskommt. Durch die mehrschichtige Nahttechnik werden Faszien und Muskulatur gestrafft, um eine grössere Stabilität der Bauchwand zu erreichen.

Eingesetzt wird es bei Leistenbrüchen mit sehr kleinen Bruchpforten (bis 1,5 cm Durchmesser). Bei dem offenen Operationsverfahren wird der Bruchsack zurück in die Bauchhöhle geschoben oder zum Teil entfernt und das Bauchfell mit einer Naht verschlossen. Um die Hinterwand des Leistenkanals zusätzlich zu stabilisieren, wird die quer verlaufende Faszie (Fascia traversalis) mit einer von Shouldice entwickelten, fortlaufenden Naht gedoppelt. Dazu werden sich nichtauflösende Fäden verwendet. Im zweiten Schritt wird die gedoppelte Faszie an der Knochenhaut des Schambeins und am Leistenband fixiert.

 

Die Operation nach Shouldice wird vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt, die noch über eine gute Gewebsqualität verfügen. Besteht eine Kontraindikation für Fremdmaterial wie eine Allergie oder wünscht der Patient keine Fremdmaterialien im Körper, ist die Shouldice-Technik eine Alternative zu einem Operationsverfahren mit Netz. Bei schlechter Gewebsqualität oder älteren Patienten empfehlen wir diese Methode weniger.

 

Bei Schenkelhernien / Femoralhernien ist ausserdem die Operationstechnik nach McVay-Lotheisen möglich, die ebenfalls ohne Einsatz von Fremdmaterial auskommt. So kann ein Schenkelbruch mit einem ähnlichen Vorgehen durch einen kleinen Schnitt in der Leiste versorgt werden.

 

Vor - und Nachteile einer Operation nach Shouldice

Nachteile der OP nach Shouldice sind ziehende Schmerzen, die nach der Operation aufgrund der straffgenähten Gewebsschichten auftreten und bis zu einigen Wochen anhalten können. Der Patient sollte sich nach dieser Operation rund 4 Wochen schonen. Stärkere körperliche Belastungen und Sport sollten für rund 2 Monate gemieden werden. Vorteile bei dieser Technik sind der Verzicht auf ein Netzimplantat, die anatomische Rekonstruktion der Bauchdecke, sowie die mögliche Erkennung von Begleiterkrankungen im Bauchraum.

 

Die Operation nach Shouldice kann unter Lokalanästhesie oder in Vollnarkose ausgeführt werden.

 

Oft wird bei einem erneut auftretenden Bruch eine andere Operationsmethode gewählt als bei der ersten Operation. Wenn also das erste Mal minimalinvasiv operiert wurde, wird dann in einem zweiten Fall ein offenes Verfahren angewendet.

 

Bei einem sehr alten Menschen mit einer einseitigen Hernie würde man die Lichtenstein-Technik in lokaler Betäubung anwenden. Entweder weil keine Vollnarkose mehr möglich ist oder sich die Vollnarkose sehr negativ auf eine bestehende Demenz auswirken kann. Unser Team versucht im Gespräch mit Ihnen die beste Lösung für Ihre individuelle Diagnose zu finden.

 

 

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Minimal Repair-Technik nach Muschaweck

Die Minimal Repair-Technik ist eine Adaption der Shouldice-Technik, welche ebenfalls mit einer speziellen Nahttechnik die Faszien stabilisiert und die gereizten Nerven in der Leistenregion entlastet. Hauptsächlich wird sie bei Sportlerleisten eingesetzt.

 

Gerade für Hochleistungs- und Profisportler sind der Erhalt der vollen Beweglichkeit und eine schnelle Rückkehr zum Training essenziell. Durch die Minimal Repair-Technik behalten die Bauchmuskeln ihre volle Elastizität, die Leiste ihre Dynamik und die einzelnen Muskelschichten können weiterhin ungehindert übereinander gleiten.

 

Die Operation kann mit Lokalanästhesie, in Teil- oder Vollnarkose durchgeführt werden und erfolgt durch einen 8cm langen Schnitt im Bereich der Leiste. Bereits nach wenigen Tagen kann der Patient wieder mit leichtem Training beginnen. Die volle körperliche Belastung ist nach etwa 2 Wochen möglich.

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DaVinci Operationsroboter

Das Hernienzentrum Schweiz hat die Möglichkeit bei minimalinvasiven Eingriffen mit dem DaVinci Operationsroboter zu arbeiten.