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Rektusdiastase und ihre Behandlungsmöglichkeiten

hernienzentrum Comit
hernienzentrum 15-Apr. 2024


Eine Rektusdiastase ist häufig die Folge einer Schwangerschaft oder einer massiven Gewichtszunahme. Die daraus entstehende, muskuläre Instabilität im Bauchbereich kann Rückenbeschwerden verursachen und bringt ein höheres Risiko für einen Bauchwandbruch mit sich. Je nach Schweregrad der Rektusdiastase gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.

Rektusdiastase nach der Geburt

Das Baby ist da – leider auch die Rektusdiastase. Zwar können Frauen bereits vorab mittels Übungen die Bauchdecke so gut wie möglich stärken und stabilisieren, gänzlich vermeiden lässt sich eine Rektusdiastase bei einer Schwangerschaft aber leider nicht. Durch die massive Druck- und Gewichtsbelastung werden die geraden Bauchmuskeln in der Mitte des Bauches auseinandergedrückt. Die dazwischenliegende Mittellinie (Linea Alba), die aus der Hüllschicht der Muskulatur, den Faszien besteht, wird so immer dünner und dünner. Dies birgt ein grosses Risiko für Bauchwandbrüche, die sich wie ein Schweizer Käse über den gesamten Bauchbereich verteilen können. In der Literatur nennt man dieses Phänomen deswegen auch die Swiss Cheese Hernia. Mit Rückbildungsgymnastik und angepasstem Alltagsverhalten kann die Rektusdiastase nach der Geburt wieder stabilisiert werden.

Fehlende Rumpfstabilität

Letztlich führt aber das Auseinanderweichen der Muskulatur auch zu einer Instabilität des Rumpfes, da die geraden Bauchmuskeln die Gegenspieler der geraden Rückenmuskeln sind. Diese sind dafür verantwortlich, uns im Raum aufrecht und stabil in der Achse zu halten. Die daraus folgende Instabilität kann zu Rückenschmerzen führen. Der Körper versucht auf andere Muskelgruppen wie die Rücken-, Po- und Beckenmuskulatur auszuweichen, um die nötige Stabilität zu erhalten - eigentlich eine geniale Reaktion des Körpers. Aber gerade während der Schwangerschaft kommt es schnell auch zu einer Überlastung der Hilfsmuskulatur, die sich in Kreuz- und Beckenschmerzen äussert.

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Rückbildung nach der Schwangerschaft

Im Anschluss an die Schwangerschaft sollte man den Empfehlungen der Hebammen folgen und sicher sobald wie möglich mit Rückbildungsgymnastik anfangen. Diese hat das Ziel, die überdehnten Bauchmuskeln wieder zu straffen und damit die schwache Mittellinie zu entlasten. Dabei ist es wichtig, dass alle Bauchmuskeln (die hinteren-tiefen, die seitlich-schrägen sowie auch die vorderen-geraden Bauchmuskeln) ins Training mit einbezogen werden. Dennoch lässt sich eine Rektusdiastase leider nicht immer durch Training korrigieren.

Die drei Stadien der Rektusdiastase

Eine Rektusdiastase, also das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln in der Mittellinie, wird in drei Stadien unterteilt. Im Stadium 1 beträgt der Abstand der geraden Bauchmuskeln zueinander bis zu drei Zentimetern, wobei man bedenken muss, dass der normale Abstand bei einer unauffälligen Bauchdecke nur wenige Millimeter beträgt. Im Stadium 2 darf der Abstand zwischen drei bis fünf Zentimeter gross sein. Bei mehr als fünf Zentimeter Abstand spricht man von einer Rektusdiastase Stadium 3. Die Entscheidung, ob eine Operation erforderlich ist, hängt von den Beschwerden, der Größe der Bauchdeckeninstabilität und möglichen Brüchen ab. Grundsätzlich kann eine Rektusdiastase Stadium 3 nur durch eine Operation korrigiert werden.

Eine klinische Untersuchung reicht für eine genaue Diagnose nicht ausreichend. Es benötigt zwingend einen Ultraschall, um die genaue Weite zu definieren und vor allem auch, um kleine beginnende Brüche auszuschließen. Grundsätzlich sollte eine OP frühstens ein Jahr nach der Schwangerschaft gemacht werden, ausser es handelt sich um einen Notfall.

Eine Rektusdiastase operieren

Bei einer sehr schlaffen Bauchdecke und einer symptomatischen Rekutsdiastase muss über eine Operation nachgedacht werden. Diese kann sowohl minimal invasiv, mittels konventioneller Bauchspiegelung oder unter Zuhilfenahme eines Operationsroboters, durchgeführt werden. So kann zwar wieder eine perfekte Stabilität der Körpermitte erreicht werden, oft aber ist das Endergebnis kosmetisch nicht ideal. Bei einer offenen Operation, die im Endeffekt einer Bauchdeckenstraffung gleichkommt, werden die Muskeln wieder in die Mittellinie verlagert und die gesamte Mitte mit einem auflösbaren oder permanenten Kunststoffnetz verstärkt. Bei dieser Operationsart kann gegebenenfalls auch überschüssige Haut entfernt und der Bauch gestrafft werden.

Im Anschluss an den Eingriff ist eine sechswöchige Ruhepause nötig, in der ein Bauchgurt getragen werden soll und auf Sport und das Heben von schweren Lasten strikt verzichtet werden muss. Gerade nach einer Geburt oder mit einem Kleinkind kann dies eine grosse Herausforderung sein. Im Anschluss an die Ruhepause sollten Patienten während 2 bis 3 Monate eine intensive Physiotherapie besuchen. Die nun in der korrekten Position liegenden Bauchmuskeln können so wieder aufgebaut und trainiert werden, damit sie die eigentliche Stabilität der Bauchdecke wiederherzustellen vermögen.

Leiden Sie möglicherweise an einer Rektusdiastase oder einer Hernie? Nehmen Sie Kontakt auf zum Hernienzentrum Schweiz – wir beraten Sie kompetent und professionell.

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hernienzentrum 10-Apr. 2024


Nabelbrüche treten vermehrt in der Schwangerschaft auf. Viele Frauen fragen sich, zu welchem Zeitpunkt sie diesen operieren lassen sollten.

Etwa 25% der gebärfähigen Frauen haben einen Nabelbruch – häufig bleibt er sogar unbemerkt. Durch eine Schwangerschaft, in der ab dem zweiten Trimester der Druck auf die Bauchdecke steigt, kommt es oft zu einer Ausstülpung des Bauchnabels. Durch das schwangerschaftsbedingte Auseinanderweichen der Bauchmuskeln wird die Bauchdecke instabil. Dies fördert die Bildung von Hernien. Da der Bauchnabel eine generelle Schwachstelle in der Bauchwand darstellt, ist diese Stelle gerade während einer Schwangerschaft oder bei starkem Übergewicht prädestiniert für eine Hernie. Zusätzliche Risikofaktoren sind die steigende Anzahl an Schwangerschaften, Bauchwassersucht, ein grosser Gewichtsverlust oder schwaches Bindegewebe.

Symptome eines Nabelbruchs

Ein Nabelbruch zeigt sich an einer Wölbung beim Nabel, die in der Regel zwischen 1cm bis 5 cm gross ist. Gerade in der zweiten Schwangerschaftshälfte kann sich der Nabel nach aussen stülpen. Generell sollte der Bruch keine Schmerzen verursachen. Beim Husten oder Heben von schweren Lasten können leichte Schmerzen auftreten.
Kleine Nabelhernien, die sich während der Schwangerschaft gebildet haben, können sich oft nach der Schwangerschaft von alleine zurückbilden. Begünstigend wirken Rückbildungsgymnastik und das Trainieren der Bauchmuskulatur.

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Wann ist ein Nabelbruch ein Notfall?

Wenn sich Darmgewebe im Bruchsack der Hernie befindet, ist dies ein Notfall, da dann Teile des Darms von der Blutzufuhr abgeschnitten und nicht mehr richtig durchblutet werden. Oft treten kolikartige Schmerzen auf und der Bauch ist druckempfindlich. Teilweise verfärbt sich der Bereich rund um den Nabel bläulich. Zudem kann die Patientin unter Fieber, Übelkeit und Erbrechen leiden. In diesem Fall sollten Sie uns sofort anrufen oder den Notfall eines Spitals aufsuchen.

Wann muss ein Nabelbruch bei Frauen operiert werden?

Viele betroffene Frauen stellen sich bei einem Nabelbruch die Frage, ob sie ihn operieren lassen sollten und wann der richtige Zeitpunkt dafür ist. Sollte dies vor einer geplanten Schwangerschaft erfolgen? Oder ist es besser bis nach der aktuellen Schwangerschaft zu warten? Bei einer Untersuchung durch Abtasten des Bauches kann ihr Arzt oft bereits feststellen, ob es sich um einen Nabelbruch handelt oder nicht. Teilweise wird zur Diagnose auch das Ultraschallgerät verwendet. Der Arzt prüft, ob sich der Bruch zurückschieben lässt. Statistiken zeigen, dass bei 56% bis 73% der Frauen, die einen Nabelbruch vor einer Schwangerschaft operieren liessen, in den nächsten 10 Jahren ein erneuter Bruch (Rezidiv) auftritt. Deswegen raten Ärzte, wenn möglich bis nach der abgeschlossenen Familienplanung mit einer Operation zuzuwarten. Während einer Schwangerschaft wird generell nur im Notfall operiert, also wenn der Bruch Schmerzen bereitet oder sich Darmgewebe im Bruchsack eingeklemmt hat. Eine solche Operation kann meistens in der Tagesklinik und auf Wunsch mit einer Lokalanästhesie durchgeführt werden. Meistens wird die Bruchlücke mit einer einfachen Naht geschlossen, da der Einsatz eines Kunststoffnetzes während der Schwangerschaft zu stärkeren Bauchwandschmerzen führen könnte.

Nach einer Schwangerschaft sollte man mindestens 6 bis 12 Monate abwarten, bevor man den Bruch operieren lässt. In dieser Zeit kann sich der Bruch und auch eine mögliche Rektusdiastase von selbst zurückbilden. Ist die letzte geplante Schwangerschaft abgeschlossen, muss der Bruch nur operiert werden, wenn er stört, Schmerzen bereitet oder grösser wird. Ansonsten kann mit einer Operation beliebig lange zugewartet werden. Falls bei den vergangenen Schwangerschaften eine Rektusdiastase entstanden ist, die sich rein durch Training nicht mehr zurückzubilden lässt, kann diese gleichzeitig mit der operativen Versorgung des Nabelbruchs behoben werden.

In meiner Sprechstunde berate ich Sie aber gerne individuell, was in ihrem Fall die beste Lösung ist. Vereinbaren Sie gleich einen Termin unter +41 (0) 44 720 88 11.

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Leistenbrüche treten bei Frauen seltener auf als bei Männern. Nur in 10% aller Fälle trifft es eine Frau. Meist wird in diesen Fällen zu einer OP geraten, da sich dahinter ein Schenkelbruch verstecken kann, der in 30% der Fälle Komplikationen macht.

Leistenbrüche bei Frauen werden in der Regel möglichst bald operiert. Obwohl sie bei Frauen viel seltener auftreten, kommen Notfalleingriffe bei Frauen viermal häufiger vor. Warum kommt es zu einem Leistenbruch? Der Leistenkanal verbindet den inneren Bauchraum mit der Leistengegend. Seine Aufgabe ist es, Blut- und Lymphgefässe, Nerven, sowie das Mutterband zu den Geschlechtsorganen zu leiten. Er stellt eine natürliche Schwachstelle in der Bauchwand dar und ist deswegen anfälliger für Hernien. Bei einem Leistenbruch wölben sich durch diese Lücke in der Bauchwand Bauchfell, Fettgewebe oder Darm. Schwaches Bindegewebe oder schwache Bauchmuskeln, sowie Übergewicht oder Rauchen können Leistenbrüche noch begünstigen.

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Leistenbruch-Symptome bei einer Frau

Typisch für einen Leistenbruch ist eine Schwellung in der Leistengegend. Diese kann aber auch im Genitalbereich oder an den Schamlippen auftreten. Ist der Bruchsack nach aussen gestülpt, spricht man von einer direkten Leistenhernie. Es ist aber auch möglich, dass sich der Bruchsack in Richtung Körperinnenseite stülpt, was man indirekte Leistenhernie nennt. Wie bei einer Schenkelhernie ist dann keine Vorwölbung sichtbar, Schmerzen oder ein Ziehen in der Leistengegend spürt man aber trotzdem. Meistens fühlt es sich eher wie ein unangenehmes Druck- oder Fremdkörpergefühl an. Wenn sich eine Vorwölbung zeigt, kann man sie oft für kurze Zeit zurückdrücken. Im Liegen oder in der Ruhe sind die Schmerzen weniger spürbar. Wenn man etwas Schweres hochhebt, lange steht, hustet oder niest oder durch das Pressen beim Stuhlgang verstärken sie sich.

Warum werden Leistenbrüche bei Frauen fast immer operiert?

Selbst wenn die Patientin keine Beschwerden hat, wird in der Regel zu einer Operation geraten. Bei Frauen kommt es häufiger zu Komplikationen und oft wird während der Operation sichtbar, dass es sich um einen Schenkelbruch (Fermoralhernie) und gar nicht um einen Leistenbruch handelt. Schenkelbrüche sind nicht immer eindeutig zu diagnostizieren, können aber massive Komplikationen verursachen. Beim Schenkelbruch stülpt sich nämlich der Bruchsack unterhalb vom Leistenband Richtung Oberschenkel aus. Das ist nicht immer sofort sichtbar. In etwa 30% der Fälle klemmt sich die sogenannte Fermoralhernie ein, was eine sofortige Operation nötig macht. Statistisch sind Frauen sehr viel häufiger von Fermoralhernien betroffen als Männer, weswegen Ärzte bei Frauen das Zuwarten einer operativen Behandlung nicht empfehlen.

Leistenbrüche während der Schwangerschaft

Eine Ausnahme bildet ein Vorfall während der Schwangerschaft. Dies ist selten. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Leistenhernie während der Schwangerschaft auftritt, beträgt nur 0,12%. In diesem Fall könnte aber ein Abwarten der Operation bis nach der Geburt vom Arzt empfohlen werden. Eine schnelle Operation ist nur dann notwendig, wenn es zur Einklemmung kommt und Komplikationen drohen. Während der Schwangerschaft kann es zudem vorkommen, dass das runde Gebärmutterband (Ligamentum rotundum), welches durch den Leistenkanal geht, vergrösserte Gefässe aufweist, ähnlich wie bei einer Krampfader. Dies kann im ersten Moment zum Verdacht einer Leistenhernie führen.

Leistenbruch-Operation bei Frauen

Generell besteht bei Frauen ein grösseres Risiko, dass ein Bruch wiederkommt (Rezidiv). Wird bei Frauen eine minimalinvasive Technik (TEP oder TAPP) mit Netzeinlage zur Versorgung der Hernie angewendet, ist das Risiko eines Rezidivs kleiner als bei einer offenen Versorgung im Lichtensteinverfahren. Egal, ob es sich um einen Leistenbruch oder einen Schenkelbruch handelt – beide können in einem laparoskopischen Verfahren behandelt werden. Bei sehr kleinen Schenkelbrüchen bei Frauen können biodegradierbare Netze verwendet werden, die sich mit der Zeit auflösen. Durch die Netzeinlage ist auch eine schnellere Belastung nach der Operation möglich, als wenn die Versorgung rein durch eine Naht im benachbarten Bindegewebe erfolgt. Bei TAPP (Transabdominelle Präperitoneale Plastik) muss die Bauchdecke für die Operation durchtrennt werden, während bei TEP (Total Extraperitoneale Plastik) innerhalb der Bauchdecke operiert wird. Der Chirurg geht also mit den Instrumenten bei TEP weniger tief in den Körper als bei TAPP. Trotzdem sind die Erholungszeiten nach der OP, die Rückfälle, Nebenwirkungen und Schmerzen bei beiden Verfahren etwas gleich.

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